Vom 14. bis 20. Juni 2001 fanden auf der Botchenalm im Berner Oberland (Schweiz) das diesjährige Botchen-Forschungslager sowie das ISAAK-Treffen statt. Obwohl der Anmarsch nur autofrei erfolgen kann, fanden sich 17 Höhlenforscher ein.
Am Freitag war die Botchenhöhle Objekt von zwei Befahrungen: die Taucher Markus Schafheutle und Bertram Ellrich erkundeten - von mehreren "Sherpas" unterstützt - im Bereich Nirwana Siphongänge weiter. Die im letzten Jahr entdeckte "Allerletzte Hoffung" wurde teilweise vermessen. Die neu gefundenen Teile nähern sich immer stärker der "Spaßbadrutsche" an, zu der es offensichtlich eine genetische und hydrologisch aktive Verbindung gibt. Markus betauchte auch "Raphis Röhre", den einzigen Teil der Höhle, der unter das Niveau des Eingangsportals reicht. Er konnte dabei zwei Fortsetzungen ausmachen, die noch näherer Untersuchung bedürfen.
Gleichzeitig durchquerten vier Höhlenforscher die gesamte Botchenhöhle vom Nebelloch bis zum großen Hauptportal, fotografierten und bauten die Schächte ein. Heftige Regenfälle in den folgenden Tagen machten den unteren Teil der Botchenhöhle jedoch unpassierbar. Als sich aus dem Portal ein großer Wasserfall ergoß, waren weitere Taucharbeiten zunächst unmöglich.
Der Sonntag wurde zu einer Wanderung über Harzisboden und Bättenalp genutzt. Die Suche nach dem Anfang der 90er Jahre von Holländern erkundeten Heimbalm-Schacht endete aber im Ungewissen. Möglicherweise ist eine noch mit Schnee gefüllte Senke unweit der angegebenen Koordinaten die gesuchte Stelle. Eine koordinierte Prospektion und Kartierung mittels GPS erscheint hier notwendig.
Am Dienstag unternahm Markus im Endsiphon der Silexpromenade einen erfolgreichen Tauchvorstoß. Er drang mehr als 30 m in einem großen Gang vor, der sich durch große Dimensionen auszeichnet. Die Hoffnung auf weitere spektakuläre Entdeckungen in der Botchenhöhle ist also gegeben, allerdings nur für Höhlentaucher. (Kathleen Heilfort)
Fotos:
Bericht vom 29. Juni 2001 (letzte Änderung vom 20.06.2002)