Befahrung Schachthöhle St. Bernhard

28. Oktober 2006

Ziel der Befahrung war die Aufweitung einer Engstelle am Ende des Schlüssellochs, an der wir beim letzten Mal die Grabung unterbrochen hatten. Dahinter war ein weiterer Hohlraum als Fortsetzung sichtbar, ein Luftzug wehte uns entgegen. Durch die starke Unterstützung aus Naumburg (Ralf, Robert und Rüdiger) hatten wir für die Arbeiten ein kräftiges Notstromaggregat, reichlich Verlängerungskabel und einen entsprechenden Hammer zur Verfügung.

Seilstrecke im Hohlraum II,
unten im Hintergrund der "versteinerte Wasserfall"

Elli setzte während des Abseilens gemeinsam mit Mario und Thomas (beide mit viel Geduld ausgestattet) die fotografische Dokumentation der Höhle fort. Auch erste Bilder der aktuellen Grabungsfront wurden gemacht.
Das Aufweiten der Engstelle ging trotz schwerer Technik ziemlich schleppend voran, da der Kalk in diesem Bereich sehr dicht ist und der Meißel zudem etwas zu lang war. Es dauerte ungefähr 2 – 2,5 Stunden, bis die Passage möglich war. Der dahinter folgende Hohlraum bietet gerade Platz für einen Mann, welcher sich mit etwas Mühe aber immerhin stehend in der Kluft aufrichten kann. Diese wendet sich um etwa 60-70° nach Westen und verjüngt sich in der Breite sofort wieder auf nicht befahrbare 20 cm bei einer Höhe von ca. 3 m. Mit diesen Abmaßen ist die Kluft auf 2,5 – 3,5 m einsehbar und weitet sich danach an einem Kluftkreuz auf komfortable Dimensionen. Es kommt ein Raum in Sichtweite, der genug Platz für 3-4 Leute zu bieten scheint. Auf der anderen Seite dieses Raums befindet sich eine Fortsetzung nach unten. Geworfene Steine lassen dem Geräusch nach auf eine Tiefe der (dann vertikalen) Fortsetzung von mindestens 5 m schließen.
Um den Raum zu erreichen, musste zunächst die Kluft aufgeweitet werden. Hierzu bot sich dank entsprechender Klüftung und der vorhandenen Technik die rechtsseitige Wand in ihrem untersten Bereich an. Dieser Abschnitt wurde dann noch so erweitert, dass die neue Engstelle jetzt bei Ablegen aller Ausrüstung passiert werden könnte. Voraussetzung ist, dass das lose Material auf der Sohle entweder geborgen oder ausnahmsweise nach unten durchgeschoben wird.

Der von unten nach oben gerichtete Wetterzug war während der gesamten Befahrung in unverminderter Güte vorhanden und lässt uns für die nächsten Aktionen hoffen ...

 
Hohlraum I, Blick nach oben

 (Alle Fotos: Bertram Ellrich)

Bericht vom 15. November 2006 (letzte Änderung vom 15.11.2006)


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